Marathon Weltbestenliste 2012
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Analyse: Marathon Weltbestenliste 2012
(Stand 20.12.2012)

Weltbestenliste 2012 Marathon

Afrika weiter auf dem Vormarsch

Die Top-30 Marathon Weltbestenliste 2012 zeigt, dass die Afrikaner weiter auf dem Vormarsch sind. Im Vorjahr schaffte es noch ein Brasilianer, aber 2012 konnte bei den Männern wie bereits 2010 kein Nicht-Afrikaner mehr unter die 30 Besten laufen. Die Äthiopier, die im Vorjahr nur mit zwei Läufern unter den Top-30 vertreten waren, schlugen mächtig zurück. Auch bei den Frauen dominieren die Afrikanerinnen aus Kenia und Äthiopien (nun 23 statt 22 Platzierungen) klar.  Bei den Männern schafften es in diesem Jahr 174 Läufer unter der 2:10 Stunden Grenze zu bleiben.  Das ist neuer Rekord (2011 = 141)! Darunter dominieren 97 Kenianer und 43 Äthiopier. Die verbleibenden 34 Plätze teilen sich 9 Japaner, 6 Marokkaner,
4 Qataris,  4 US-Amerikaner, 3 Eritreer, 2 Franzosen, 1 Ugander, 1 Brasilianer, 1 Schweizer, 1 Pole, 1 Niederländer und 1 Südafrikaner.  Das macht zusammen nur 19 Nichtafrikaner!
 



Europa auf dem Rückzug - Deutsche Männer verbessert

Unter den Sub-2:10 Marathonis sind nur(!) 5 Europäer, von denen die beiden Franzosen Patrick Tambwé (Kongo) und Abraham Kiprotich (Kenia) ebenfalls afrikanischer Abstammung sind. Kennzeichnend: von den schnellsten acht Franzosen 2012 sind sieben (nord-)afrikanischer Abstammung. Zum historischen Vergleich: 1985 liefen neun (weiße) Europäer unter 2:10 Stunden!!! Der seit Jahren zu beobachtende Trend setzt sich auch 2012 fort: Die Afrikaner laufen uns weiter und weiter davon und der "Weiße Mann" wirft die Flinte ins Korn, bzw. weicht auf andere Sportarten aus (wie Triathlon), in denen der schwarze Kontinent nicht vorne mitbestimmt oder mangels Ausrüstung mitbestimmen kann. In Deutschland gab es bei den Männern in diesem Jahr auf der Marathondistanz wieder einen leichten 
und erfreulichen Aufwärtstrend. Der ist zwar mit dem Leistungsniveau vor 20 bis 30 Jahren nicht zu vergleichen, aber immerhin!
Lisa Hahner und Sören Kah in Frankfurt 2012Anna Hahner und Sören Kah, die
neuen nationalen Hoffnungsträger
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)
Unser Schnellster Jan Fitschen steht mit 2:13:10 Stunden auf Rang 415 (im Vorjahr auf Platz 590 mit 2:15:40 Stunden). Der Aufsteiger der Saison Sören Kah lief mit 2:13:57 Stunden auf Platz 495 der Weltbestenliste. Sechs DLV-Läufer blieben unter der für nationale Vergleiche vielleicht noch geeigneten 2:20 Stunden-Grenze. Das ist gleich wie 2011, aber deutlich mehr als beim Tiefpunkt 2010 (nur zwei!), aber weniger als 2009, als das noch acht schafften und André Pollmächer mit 2:13:08 Stunden ebenfalls minimal schneller als Fitschen in diesem Jahr war. An das Niveau der 80er oder 90er Jahre konnte auch 2012 nicht annähernd angeknüpft werden. 1985 liefen 34 (!) deutsche Männer 48mal unter 2:20 Stunden! Man jammerte bei uns über zu hohe Olympianormen, statt sich realistisch am internationalen Niveau zu orientieren. Die WM Norm 2013 für Japaner steht beispielsweise bei 2:08 Stunden und in Kenia reichte 2:03 Stunden für Weltrekordler Patrick Makau und den Weltjahresschnellsten Geoffrey Mutai nicht für die Olympiateilnahme aus. Kenia, Japan, ein unfairer internationaler Vergleich? Nun gut, dann mag national dieser Hinweis weiterhelfen: 1988 stand die nationale Olympianorm schon bei 2:12 Stunden, die Ralf Salzmann und Herbert Steffny unterbieten konnten.

Auch in der Europabestenliste 2012 schaffte es Jan Fitschen mit 2:13:10 Stunden lediglich auf Platz 27, was seine Leistung keineswegs schmälern, aber doch etwas relativieren soll. Hoffnung für die deutschen Marathonis ergeben sich aus den am 15.12.2012 verabschiedeten und modifizierten  WM-Nominierungsrichtlinien des DLV. Neben der DLV WM-A-Norm von 2:12:45 Stunden, können ev. auch Athleten , die die DLV-B-Norm von 2:14:00 Stunden unterboten haben berücksichtigt werden. Das hätten Fitschen und Kah bereits im Herbst 2012 erreicht. Die Leistung muss bis zum 30.4.2013 erbracht werden.

Japanerinnen auf dem Rückzug


Bei den Frauen halten mit den Afrikanerinnen international nur noch einige Asiatinnen und Osteuropäerinnen mit. Auffällig ist der stetige Rückzug der Japanerinnen. 2008 waren es noch fünf, 2011 noch drei und nun nur noch eine Läuferin aus Nippon, die unter die Top-30 kam. Vorbei die Klasse von Naoko Takahashi (2001, 2:19:46 Stunden),
Yoko Shibui (2004, 2:19:41 Stunden) und Mizuko Noguchi (2005, 2:19:12 Stunden), die jeweils in Berlin japanische Rekorde (auf "afrikanischen Niveau") liefen und sogar zwei Olympiasiegerinnen 2000 und 2004 stellen konnten! Risa Shigetomo schaffte es 2012 lediglich auf Platz 26 der Weltbestenliste in 2:23:23 Stunden. Die Chinesinnen mischen immer noch mit, aber ein Rätsel bleibt, wieso das Milliardenvolk bei den Frauen schon, aber bei Männern im Marathonlauf noch nie eine Rolle gespielt hat (chinesischer Rekord Männer: Long-yun Ren 2:08:15 Stunden, 2007, Peking). 

Deutsche Damen mit Schatten und Licht

Die deutsche Bestenliste 2012 hinkt den Vorjahren hinterher. Lediglich die Olympia-Vierzehnte Irina Mikitenko blieb mit 2:24:53 Stunden in London unter der 2:30 Stundengrenze. Das reichte auch nicht mehr für eine Vorderplatzierung in der Weltbestenliste (2011 war sie noch Achte, 2012 nun auf dem 41. Platz), aber für Platz sieben in der Europabestenliste 2012Sabrina Mockenhaupt blieb der Start in New York verwehrt, sie ist damit ohne eine Marathonleistung 2012. Für die deutschen Damen ist es leider in der Bilanz schlechteste Niveau der letzten Jahre. Im Vorjahr blieben drei und 2008 sogar fünf Damen unter 2:30 Stunden. Für die Weltmeisterschaften 2013 in Moskau haben Susanne Hahn (Weltbestenliste Platz 159 in 2:30:22 Stunden) und Irina Mikitenko, die ihren Zenit bereits überschritten hat, schon abgewunken. Ob Sabrina Mockenhaupt dort Marathon laufen möchte, ist ebenfalls fraglich. Da könnten vielleicht die beiden Debütantinnen des Jahres Anna und Lisa Hahner  (Platz 154 mit 2:30:14 Stunden bzw. Platz 190 mit 2:31:28 Stunden) im Frühjahr in die Presche laufen und sich profilieren. Auch hier hat der DLV die Nominierungsrichtlinien für die WM in Moskau angepasst. Die DLV WM-A-Norm für Frauen ist 2:29:00 Stunden, die DLV-B-Norm 2:30:30 Stunden. Das erscheint machbar!

Weltbestenliste 2012 Männer
nach IAAF und eigene Zusammenstellung
aufgelistet ist die jeweils beste Leistung eines Läufers im Jahr
Weltrekord: Patrick Makau 2:03:38, 2011, Berlin

Zeit Name Nat Ort Pl Datum
1. 2:04:15 Geoffrey Kiprono Mutai KEN Berlin 1 30.09.2012
2. 2:04:16 Dennis Kipruto Kimetto KEN Berlin 2 30.09.2012
3. 2:04:23 Ayele Abshero ETH Dubai 1 27.01.2012
4. 2:04:38 Tsegay Kebede ETH Chicago 1 07.10.2012
5. 2:04:44 Wilson Kipsang Kiprotich KEN London 1 22.04.2012
6. 2:04:48 Yemane Tsegay ETH Rotterdam 1 15.04.2012
7. 2:04:50 Dino Sefir ETH Dubai 2 27.01.2012
8. 2:04:50 Getu Feleke ETH Rotterdam 2 15.04.2012
9. 2:04:52 Feyisa Lilesa ETH Chicago 2 07.10.2012
10. 2:04:54 Markos Geneti ETH Dubai 3 27.01.2012
11. 2:04:56 Jonathan Kiplimo Maiyo KEN Dubai 4 27.01.2012
12. 2:05:03 Moses Cheruiyot Mosop KEN Rotterdam 3 15.04.2012
13. 2:05:10 Tadese Tola ETH Dubai 5 27.01.2012
14. 2:05:12 Stanley Kipleting Biwott KEN Paris 1 15.04.2012
15. 2:05:27 Tilahun Regassa ETH Chicago 3 07.10.2012
16. 2:05:37 Wilson Loyanae Ekupe KEN Seoul 1 18.03.2012
17. 2:05:41 Dadi Yami ETH Dubai 6 27.01.2012
18. 2:05:41 Wilson Kwambai Chebet KEN Amsterdam 1 21.10.2012
19. 2:05:42 Shami Abdulahi ETH Dubai 7 27.01.2012
20. 2:05:42 Deressa Chimsa ETH Dubai 8 27.01.2012
21. 2:05:46 Dickson Kiptolo Chumba KEN Eindhoven 1 14.10.2012
22. 2:05:50 James Kipsang Kwambai KEN Seoul 1 04.11.2012
23. 2:05:54 Sammy Kirop Kitwara KEN Chicago 4 07.10.2012
24. 2:06:05 Mariko Kiplagat Kipchumba KEN Reims 1 21.10.2012
25. 2:06:08 Patrick Makau Musyoki KEN Frankfurt 1 28.10.2012
26. 2:06:11 Franklin Chepkwony KEN Eindhoven 2 14.10.2012
27. 2:06:12 Geoffrey Kipsang Kamworor KEN Berlin 3 30.09.2012
28. 2:06:13 Wesley Korir KEN Chicago 5 07.10.2012
29. 2:06:17 Seboka Dibaba ETH Dubai 9 27.01.2012
30. 2:06:17 Erick Ndiema KEN Eindhoven 3 14.10.2012

Weltbestenliste 2012 Frauen
nach IAAF und eigene Zusammenstellung
aufgelistet ist die jeweils beste Leistung einer Läuferin im Jahr
Weltrekord: Paula Radcliffe 2:15:25, 2003, London

      Zeit Name Nat OrtPl Datum
1. 2:18:37 Mary Jepkosgei Keitany KEN London 2 22.04.2012
2. 2:18:58 Tiki Gelana ETH Rotterdam 1 15.04.2012
3. 2:19:31 Aselefech Mergia ETH Dubai 1 27.01.2012
4. 2:19:34 Lucy Wangui Kabuu KEN Dubai 2 27.01.2012
5. 2:19:50 Edna Ngeringwony Kiplagat KEN London 2 22.04.2012
6. 2:19:52 Mare Dibaba ETH Dubai 3 27.01.2012
7. 2:20:14 Priscah Jeptoo KEN London 3 22.04.2012
8. 2:20:30 Bezunesh Bekele ETH Dubai 4 27.01.2012
9. 2:20:30 Aberu Kebede ETH Berlin 1 30.09.2012
10. 2:20:57 Florence Jebet Kiplagat KEN London 4 22.04.2012
11. 2:21:01 Meselech Melkamu ETH Frankfurt 1 28.10.2012
12. 2:21:09 Meseret Hailu ETH Amsterdam 1 21.10.2012
13. 2:21:19 Tirfi Tsegaye ETH Berlin 2 30.09.2012
14. 2:21:30 Lydia Cheromei KEN Dubai 6 27.01.2012
15. 2:21:39 Georgina J. Rono KEN Frankfurt 2 28.10.2012
16. 2:21:41 Eunice Kirwa Jepkirui KEN Amsterdam 2 21.10.2012
17. 2:22:03 Atsede Baysa ETH Chicago 1 07.10.2012
18. 2:22:04 Rita Jeptoo Sitienei KEN Chicago 2 07.10.2012
19. 2:22:39 Sharon Jemutai Cherop KEN Dubai 7 27.01.2012
20. 2:22:41 Jiali Wang CHN Chongqing 1 17.03.2012
21. 2:22:59 Liliya Shobukhova RUS Chicago 4 07.10.2012
22. 2:23:07 Feyse Tadese ETH Shanghai 1 02.12.2012
23. 2:23:09 Ashu Kasim ETH Xiamen 1 07.01.2012
24. 2:23:14 Alemitu Abera ETH Houston 1 15.01.2012
25. 2:23:22 Caroline Rotich KEN Chicago 5 07.10.2012
26. 2:23:23 Risa Shigetomo JPN Osaka 1 29.01.2012
27. 2:23:29 Tatyana Petrova Arkhipova RUS London (OS) 3 05.08.2012
28. 2:23:32 Olena Shurhno UKR Berlin 3 30.09.2012
29. 2:23:42 Chunxiu Zhou CHN Chongqing 2 17.03.2012
30. 2:23:44 Valeria Straneo ITA Rotterdam 2 15.04.2012

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