Interview: Susanne Hahn

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Copyright, Text, Fotos: Herbert Steffny

Susanne Hahn - Vorbereitung auf Olympia 

(veröffentlicht am 4.8.2008 - Interview vom 30.7.2008 mit Herbert Steffny)

Wie hast Du nach Deinem tollen Lauf in Mainz Dein Training für Peking aufgebaut?

Erstmal folgte eine mehrwöchige Regenerationsphase, dann wurde im Training der Schwerpunkt auf die Ausdauer gelegt. Denn schnelle Zeiten sind in Peking nicht zu erwarten.

Wie verlief das bisheriges Training, wieviel Kilometer läufst Du pro Woche?

Erst konnten wir die höheren Pulswerte, die durch die Hitze, die wir ja im Training suchen, nicht genau einordnen. Aber in der Phase mit kühleren Temperaturen haben wir festgestellt, dass ich gut drauf bin. Im Durchschnitt bin ich im Aufbau für Peking 140 km gelaufen.

Wie waren Deine letzten Testwettkämpfe?

Nach zwei wenig erfolgreich verlaufenden Hitzerennen Ende Juni hat der 10km-Lauf im niederländischen Voorthuizen am 16.7.2008 gezeigt, dass ich nicht nur ausdauernd, sondern auch schnell laufen kann (taktisches Rennen mit zwei schnellen Kilometern am Ende). Dies hat Frank* schon etwas überrascht, da das Training ja nicht darauf ausgerichtet war. Als letzter Wettkampf vor meinem Abflug nach Asien steht noch die Vattenfall-City-Nacht über 10km auf dem Ku'damm in Berlin am 2.8.an.**

*
Frank Hahn ist Susannes Ehemann und Trainer - Anmerkung Herbert Steffny
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Susanne Hahn gewann diesen letzten 10km Test in 33:11 Minuten vor Melanie Kraus (33:56min) - Anmerkung Herbert Steffny.

Viele gehen in die Höhe zum Training, Du läufst zuhause und in Kienbaum, warum dort?

Mit der Höhe haben Frank und ich bislang keine erfolgreichen Erfahrungen gemacht. Außerdem ist es uns dort zur Vorbereitung auf Peking zu kühl. Im Köln-Bonner Raum und in Kienbaum finden wir sehr gute Bedingungen vor: Es ist heiß, im Rheinland oft auch schwül, und ich laufe auf bekannten und vermessenen Strecken, sodass wir die Trainingsleistungen gut analysieren können.

Was hast Du für die zu erwartenden klimatischen Bedingungen in Peking in Deiner Trainingsvorbereitung angepasst und für das Rennen selbst taktisch geplant?

Ich suche die Hitze, (s.o.). Wie auch sonst gilt, dass ich in das Rennen reinfinden muss. Zu schnell anzugehen wird sicherlich gerade in Peking sehr böse enden können. Aber die äußeren Bedingungen können natürlich jegliche Planung zunichte machen. Im Extremfall geht die Gesundheit vor.

Du fliegst am 6.8.2008 nach erst nach Japan. Wo und wie verläuft Dein letzter Trainingsabschnitt?

Bis zum Abflug nach dem japanischen Shibetsu ist im Training das Wesentliche gelaufen. Der Reisetag ist nochmals mit einer harten Einheit zu vergleichen, sodass bis zum Flug am 13.8.2008 nach Beijing und in der Olympiastadt selber nur noch Regeneration angesagt ist.

Wer sind für Dich die Favoritinnen, was denkst Du über die starken Chinesinnen bei ihrem Heimrennen?

Die Asiatinnen werden sicherlich gut abschneiden, denn sie können die Bedingungen am ehesten einschätzen. Eine meiner weiteren Favoritinnen ist Catherine Ndereba, die Weltmeisterin von Osaka 2007.

Gibt es vielleicht eine taktische Zusammenarbeit von Dir und Melanie Kraus?

Wir werden sicherlich vor dem Rennen über unsere Pläne sprechen, aber letztendlich muss man aus dem Gefühl heraus im Rennen selber entscheiden, wie man läuft.

Du stehst nicht wie Irina Mikitenko unter hohem Erwartungsdruck, aber was hast Du Dir selbst für das Rennen vorgenommen?

Ich möchte meine Leistung, die ich mir durch das Training erarbeitet habe, abrufen können. Damit sollte auch eine bessere Platzierung als in Osaka, also unter die ersten vierzig, möglich sein.

Magst Du die chinesische Küche und/oder nimmst Du Dir Müsli oder andere Lebensmittel von zuhause mit?

Lebensmittel hätten wir bis Anfang Juni deklarieren und verschicken müssen. Somit werde ich nichts Eigenes einführen. Durch meine internationalen Starts bin ich aber auch flexibel geworden. Im Olympischen Dorf soll es rund um die Uhr zu essen geben, v.a. westliche Küche. Aber ich hoffe auch, dass es asiatische Gerichte gibt, denn ich mag diese Geschmacksrichtung, sie ist gesund und bekommt mir gut. Nur zum Frühstück esse ich lieber Brot als Reis!


Susanne Hahn freut sich über ihre
erste Olympiateilnahme. Die Siegerin
des Mainz Marathons steht nicht unter Druck und hat auch nichts zu verlieren.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

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