Studenten Cross-Weltmeisterschaften
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Überraschungssieg für Caterina Granz
Copyright für Text, Fotos und Grafik: Herbert Steffny
(von Herbert Steffny aus St.Gallen 7.4.2018)

Sie können gerne hierhin verlinken!

Caterina Granz Studenten Crossweltmeisterin
Auf und davon! Die Deutsche Caterina Granz wurde souverän in St. Gallen
Studenten-Crossweltmeisterin
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Top! Gold im Einzelrennen und Silber in der Teamwertung

Bei den Damen gab es aus deutscher Sicht eine erfreuliche Überraschung. Caterina Granz (LG Nord Berlin) holte sich souverän den Titel als Studenten-Crossweltmeisterin bei fast sommerlichen Bedingungen auf einer Grasbahn im Gründenmoos in St. Gallen. Hinzu erliefen sich die deutschen Damen noch Team-Silber. Der für Männer und Frauen ca. 10 Kilometer lange Kurs wirkte nur auf den ersten Blick leicht, zumal der Boden abgetrocknet war und eher festes Rasengeläuf bot. Allerdings machte eine sieben Mal zu überwindende steile Böschung von etwa 10 Metern, eine kleinere Rampe und zwei Schikanen durch umgelegte Baumstämme das Leben nicht leichter, aber dafür crossgerechter. Wie zu erwarten war die Schweizer Organisation der Universität St. Gallen pünktlich und perfekt. Schon am Vorabend war bei der Eröffungsveranstaltung prächtige Stimmung unter den bis 25-jährigen Athleten aus 20 Nationen. Die Starts waren mittags bei allerfeinstem Frühlingswetter, vielleicht etwas zu warm für die Läufer, aber ideale Bedingungen für Zuschauer und Fotografen. Im begleitenden Programm hielt Herbert Steffny einen Vortrag über Kenias Wunderläufer und Dr. Beat Villiger erhellte das dunkle Thema Doping aus berufenem Munde. Ebenso präsentierte sich das Gastgeberland Schweiz vortags mit der Besichtigung einer Schokoladenfabrik von seiner süßesten Seite.




Caterina Granz ím Ziel Studentencrossweltmeisterin
Caterina Granz als Studenten-Crossweltmeisterin erschöpft im Ziel. Der Lohn
für ein mutiges Rennen der 24-Jährigen.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

Die Dominanz der Caterina Granz

Das Damenrennen begann eher etwas verhalten. Auf dem ersten Kilometer lief eine rund 20-köpfige Gruppe zusammen bis die Deutsche Caterina Granz in der zweiten Runde abrupt nach dem Anstieg das Feld auseinander riss und mit etwa 50 Meter Vorsprung nach einem Viertel der Distanz ins Stadion einlief. Die 24-jährige Psychologie Studentin setzte bei den deutschen Hallenmeisterschaften im Februar in Dortmund über 3.000 Meter mit 8:56,29min als Dritte hinter Konstanze Klosterhalfen und Gesa Krause bereits ein Ausrufezeichen, aber so ein selbstbewusstes Auftreten war doch erstaunlich. War der Angriff zu früh? „Hat sie genug Stehvermögen für die volle Distanz?“ rätselte man in Expertenkreisen, denn hinter ihr rotteten sich gut ein Dutzend Läuferinnen zusammen und viele Jäger sind bekanntlich des Hasen Tod. Doch Granz bewies kämpferische Qualitäten und konnte ihren rund 60 Meter betragenden Vorsprung verteidigen, während die Gruppe hinter ihr langsam zerbröselte. Auf der letzten Runde gab die kleine kompakte Japanerin Rika Kaseda noch einmal alles, distanzierte die Marokkanerin Soukaina Atanane und verkürzte den Abstand auf die Deutsche auf nur noch sechs Sekunden, aber es reichte nicht für Sieg. Diesen sicherte sich letztlich Caterina Granz vollkommen ausgepumpt am Zielstrich auf den Rasen taumelnd in 34:53,4 Minuten. Bronze holte sich die Marokkanerin Soukaina Atanane. Die Teamwertung ging an überlegen an die Japanerinnen vor Deutschland (neben Caterina Granz, Anna Gehring in 35:48,9min 11., Deborah Schöneborn in 36:27,7min 17. und Maya Rehberg in 37:00,8min 20.) und Italien.




Algerierin mit Kopftuch
Algerische Frauenlaufkleidung - Kopftuch und lange schwarze Hose, kulturell
vielleicht korrekt, aber bei der Wärme funktionell eine Katastrophe.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)





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Spannendes Männerrennen ohne deutsche Beteiligung

Bei den Männern war leider kein einziger Deutscher an der Startlinie. An den Reisekosten ins südliche Nachbarland kann es nicht gelegen haben. Für mich unverständlich, dass einige Athleten diese Chance nicht nutzen an solch einem internationalen Event mitzulaufen. Anders als bei den Frauen drückten nach dem Startschuss die Marokkaner zunächst mächtig auf die Tube und waren zeitweilig mit gleich drei Läufern in Front.  Doch schwanden bald den Helden der ersten Minuten die Kräfte und von hinten rappelten sich die zumeist algerischen Verfolger wieder heran, allen voran aber der Japaner Sota Watanabe, der sich in der Mitte des Rennens sogar einen 10 Meter Vorsprung erlaufen konnte. Plötzlich schien sich das bisher nordafrikanisch dominierte Rennen zu drehen, denn in der kleiner werdenden Spitzengruppe mischten nun drei Südafrikaner mit. Eingangs der vorletzten Runde führte der Südafrikaner Rantso Alfred Mokopane sogar das Quintett an. Doch dann legte der Algerier El Hocine Zourkane in der letzten Runde seine Karten auf den Tisch, zog die Spitze auseinander und lief einem unangefochtenen Sieg entgegen. Im Kampf um die Podestplätze trumpften dann die beiden Südafrikaner Rantso Mokopane und Thamsanqa Khonco auf, während  dem tapferen Japaner Sota Watanabe nur noch der undankbare vierte Platz blieb. Die Mannschaftswertung ging an an Südafrika vor Japan und Marokko.

 


Männerspitzengruppe
Die Männerspitzengruppe mit dem späteren Sieger El Hocine Zourkane
aus Algerien als Zweiter von links.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)

Ohne die Erfolge der anderen schmälern zu wollen, aber Äthiopien hatte leider kein Team gemeldet und die Kenianer, die zwar in voller Stärke bei Männern und Frauen antreten wollten, hatten ihr Visum zu spät beantragt. Eine Intervention des Organisationskomitees bei den Behörden konnte an der Tatsache auch nichts mehr ändern. Hatte man gedacht Uganda könnte die ostafrikanische Lücke füllen, so war man doch nach dem Start erstaunt, dass einige etwas behäbige Läufer dem Feld hinterher eierten. Hatte man hier vielleicht ugandische Funktionäre und Betreuer ins Rennen geschickt, um das Team zu rechtfertigen? Was braucht das aber Caterina Granz zu kümmern. Ihren Titel kann man ihr nicht nehmen und in Zukunft kräht kein Hahn danach, ob Kenia oder Äthiopien am Start war. Weltmeister bleibt Weltmeister und wer nicht kommt kann es auch nicht werden. Sie nutzte die Gunst der Stunde, lief sehr mutig und wurde dafür mit ihrem bisher größtem Erfolg belohnt. Meine Gratulation!

 


Maennerspitze an einem Hügel
Nur kurzeitige Führung für den Japaner Sota Watanabe hinter einem Hügel.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)



 Ergebnisse Uni Cross WM

Männer

1. Zourkane El Hocine1996Algeria30.21,0
2. Mokopane Rantso Alfred1994South Africa30.30,7
3. Khonco Thamsanqa Lukhanyo Theo1998South Africa30.33,5
4. Watanabe Sota1998Japan30.39,3
5. Amghar Hicham1994Morocco30.46,2
6. Urano Yuhei1997Japan30.50,1
7. Hedeilli Takieddine1996Algeria30.50,8
8. Goddard Edward1997Australia30.51,6
9. El-Jazouli Issame1996Morocco30.57,3
10. Kekana Milton Mokofane1995South Africa30.58,9



Der siegreiche Algerier Zourkane im Ziel
Der siegreiche Algerier El Hocine Zourkane begann eher verhalten.
(Foto, Copyright: Herbert Steffny)


Frauen

.
1. Granz Caterina Juliet1994Germany34.53,4
2. Kaseda Rika1999Japan34.58,8
3. Atanane Soukaina1994Morocco35.13,4
4. Goshima Rino1997Japan35.28,6
5. Sekiya Natsuki1997Japan35.36,8
6. Munehisa Yuki1997Japan35.37,3
7. Tommasi Francesca1998Italy35.38,6
8. Sumner Claire1995Canada35.40,5
9. Merlo Martina1993Italy35.41,4
10. Donegan Laura Rose1993Australia35.45,4
11. Gehring Anna Eva1996Germany35.48,9
17. Schöneborn Deborah Diana1994Germany36.27,7
20. Rehberg Maya1994Germany37.00,8
21. Coutellier Vera1995Germany37.05,1
32. Pingpank Svenja1996Germany38.25,0



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